https://www.youtube.com/watch?v=9k7r39objp4

Ich besuchte die frühere DDR oft, um als Gast der FDJ (Freie Deutsche Jugend – ehemalige
DDR Jugendorganisation) Musik zu spielen. Ich habe viele Erinnerungen an diese Tage:
an ein Land, so unterschiedlich von allem anderen, wo ich gewesen bin, ohne Werbung, nahezu ohne Kriminalität, aber auch ohne Alternative.

Ich erinnere mich an die Leute, die ich traf als ich im Juli 1989 Urlaub in Ost Berlin machte. Dann habe ich gesehen, wie die Welle der Geschichte über sie hinweg wusch. Es gab eine Grenzkontrolle an der Station Friedrichstraße bekannt als der Tränenpalast – The Palace Of Tears.

Tränenpalast – Liedtext

Das Stahltor schließt hinter mir,
Wie der Bolzen einer russischen Waffe.
Ein Teil der Mauer umgibt uns,
das hält uns auf der Flucht.
Nun ja, sie schneidet direkt durch diese Stadt,
sie schneidet direkt durch mein Herz,
sie schneidet direkt durch dieses Land
und hält unsere Welten voneinander getrennt.

Vorbei an den grauen Steinmauern,
zersplittert von den Zeichen des Krieges.
Die Gezeitenmarke eines Jahrhunderts
für das so viele starben.
Und die Standbilder schwiegen
an diesem kalten, regnerischen Tag.
Sie warteten auf die Kräne,
die sie alle fort schaffen.
Ich erinnere mich an deine Wohnung
in ihrer verblichenen Herrlichkeit.
Du sagtest, dass sie dir gefällt.
Nun ja, sie gefiel mir auch.
Ich schaue auf diese Tage mit Liebe und Wut zurück,
weil wir es niemals zu träumen gewagt hatten,
dass wir die Mauer einstürzen sehen würden
und die Welt hineinstürmen.

Wir lagen auf dem Boden
mit der zweiflügligen Tür geöffnet.
Wie sprachen nicht über Zeit,
unsere Liebe blieb unausgesprochen.
Wir wussten, dass ich morgen wieder gehen würde.
Du würdest niemals folgen können.
Wir schauten dem Regen zu, der herunter kam.

Du hast mich zurück zum Checkpoint gebracht,
zurück zum Gezeter und den Lichtern in der westlichen Welt.
Und dort bei der Sichel und dem Hammer
sagte ich auf Wiedersehen, mein Schatz,
genau wie so viele andere hier auch
beim Tränenpalast.

Auf Wiedersehen mein Herz.
Wir sagten auf Wiedersehen beim Tränenpalast.

Jetzt sind die Zollstellen abgerissen.
Die Stadt hat überlebt.
Die Verlierer und die Gewinner
fahren einfach fort mit ihren Leben.
Wenn ich über die guten Dinge dieser schlechten Tage reden würde,
würdest du sagen, es ist Nostalgie.
Und ich verstehe die Zeit nicht, die verging, um verschwendet zu werden.

Du hast mich zurück zum Checkpoint gebracht,
zurück zum Gezeter und den Lichtern in der westlichen Welt.
Und dort bei der Sichel und dem Hammer
sagte ich auf Wiedersehen, mein Schatz,
genau wie so viele andere hier auch
beim Tränenpalast.

Auf Wiedersehen mein Herz.
Wir sagten auf Wiedersehen beim Tränenpalast.

Tränenpalast photo Monika Duerrer